1. Einführung: Uhrenfälscher auf dem VormarschLuxusuhren sind spätestens seit dem 19. Jahrhundert ein Statussymbol der gehobenen Gesellschaft. Aufgrund ihrer Schönheit und auffallenden Eleganz, die ihnen ausnahmslos zu eigen ist, dienen sie den meisten Besitzern als Erkennungszeichen ihres sozialen Rangs, ihrer Klasse, ihres Stils. Sie lassen den Besitzer einiges kosten, stellen zumeist also ein Zeugnis beruflichen Erfolgs und Prestiges dar. So schafft der edle Zeitmesser am Handgelenk Anerkennung und Respekt. Wer sich für den Kauf einer Luxusuhr entscheidet, sollte sich das Stück der Wahl allerdings genau anschauen, bevor er den Kaufvertrag unterzeichnet. Hier gilt also in jedem Fall: »Vertrauen ist gut, Kontrolle besser«. Denn der Vertrieb gefälschter Uhren findet in einem weitaus umfangreicheren Rahmen statt, als man zunächst annehmen mag. Laut Schätzungen des Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie ist jede zweite (!) Uhr eine Fälschung. Gefälschte Uhren werden vornehmlich in Billig-Lohn-Ländern des ostasiatisches Raums wie China, Thailand oder Vietnam produzuiert. Der weltweite Handel mit solchen Plagiaten floriert seit vielen Jahren. Zwar werden Maßnahmen gegen die Marken- und Produktpiraterie auf dem Uhrenmarkt in zunehmendem Maße vorgenommen, doch gibt es immer, findige »schwarze Schafe«, denen man bislang nicht auf die Schliche gekommen ist. Das ist zum einen auf die unüberschaubare Vielzahl von Vertreibern gefälschter Uhren zurückzuführen, zum anderen aber auf die Tatsache, dass der internationale Uhrenmarkt im Laufe der Jahre verstärkt an Professionalität gewonnen hat. Wo einst die Plagiate den Originalen in der sinnlich wahrnehmbaren Qualität deutlich nachstanden, werden heute nahezu identisch aussehende Nachahmungen entwickelt, die es nicht nur dem unbedarften Laien, sondern auch dem Kenner und Liebhaber äußert schwierig machen, das Original von der Fälschung zu unterscheiden. Um persönliche Enttäuschungen oder gar rechtliche Konsequenzen durch den Kauf einer plagiatierten Uhr zu vermeiden, sollten Sie die nachstehenden Informationen und Hinweise dringend beachten. 2. Worin unterscheiden sich Luxusmarkenuhren grundsätzlich von ihren Plagiaten?Trotz der hohen Präzision und Akribie, die Uhrenfälscher bei der Herstellung von Imitationen an den Tag legen, lassen sich doch bei genauerer Betrachtung gravierende Unterschiede zu den Originalen ausmachen: Echte Luxusuhren, die ihrem Namen gerecht werden, besitzen das traditionelle mechanische Uhrwerk, das aus Rädchen, Federn und einem Schwungrad, der sogenannten Unruh, besteht. Das mechanische Uhrwerk hebt sich durch seine Ganggenauigkeit deutlich von einer einfachen Quarzuhr ab, die aufgrund ihrer Gangungenauigkeit des öfteren synchronisiert werden muss. Das mechanische Uhrwerk wird nicht etwa maschinell, sondern durch mühevoller Handarbeit hergestellt, die ein hohen Maßes an fachlichem Wissen und langjähriger Erfahrung erfordert. Die Qualität des Uhrwerks, des Gehäuses und des Armbands einer gefälschten Uhr kommt keinesfalls der Materialqualität eines Originals gleich. So ist neben dem mechanischen Uhrwerk hochwertiges Material, das nicht nur für die innere Mechanik, sondern auch zur Veredlung des äußeren Designs verwendet wird – wie etwa Diamanten, Brillanten, Gold, Edelsteine – ursächlich für die höhere Wertigkeit des Originals gegenüber der Fälschung. Überdies besteht das Ziffernblatt zumeist aus schimmerndem Perlmutt, das Uhrglas aus kratzfestem Saphirglas; das Armband wird aus einem edlen Metall oder aber einem hochwertigen Leder gefertigt. Das Zusammenspiel aus diesem kostenintensivem Material und deren feiner Verarbeitung ergeben und rechtfertigen den Wert einer Luxusuhr. Nichtsdestoweniger spielt auch der Name der Marke und das damit verbundene Renommee eine nicht unerhebliche Rolle bei der Preiskalkulation. 3. Worauf ist bei Anbietern von Luxusmarkenuhren grundsätzlich zu achten?Das Internet ist wohl die größte Plattform, auf der gefälschte Markenprodukte, insbesondere Uhren der gehobenen Preisklasse, vertrieben werden. So ist also bei einem Onlineanbieter höchste Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten. Gefälschte Nachbauten werden aber nicht nur im Internet, sondern vorzugsweise auch bei (Online)-Auktionen, auf Floh- und Jahrmärkten sowie bei Straßenverkäufen, vornehmlich in Urlaubsländern zur Köderung von Pauschaltouristen, gehandelt. Der Verkäufer sollte in jedem Fall gewerblich tätig sein, da Sie die Uhr – so Sie ihnen suspekt erscheint – innerhalb der Widerspruchsfrist zurückgeben können; andernfalls, also beim Kauf von einem Privatmann, ist es nicht möglich, Rückgaberechte geltend zu machen. Nur wenn der Verkäufer gewerblich tätig ist, können Sie von der gesetzlich geregelten Garantie resp. Gewährleistung Gebrauch machen. Achten Sie darauf, dass der Verkäufer bereits über längere Zeit mit originalen Markenuhren handelt; so können Sie in aller Regel von einer gewissen Kompetenz bzw. Fachkenntnis ausgehen und haben eine höhere Sicherheit, dass der Verkäufer auch nach Jahren für etwaige Gewährleistungsansprüche zur Verfügung steht. Achtung: Garantieinformationen werden plagiatierten Uhren oft nur in fehler- bzw. lückenhafter Form oder aber gar nicht beigefügt. 4. Ist ein Produktkennzeichen als Beweis für die Originalität der Uhr anzusehen?Produktkennzeichen wie das Siegel Geprüfte Sicherheit (GS-Zeichen) oder die CE-Kennzeichnung, demgemäß das Produkt den Europäischen Richtlinien entsprechen soll, lassen keine eindeutigen Rückschlüsse auf die Originalität der Uhren zu. Sie können ebenso getürkt sein wie die Uhren selbst. 5. Schärfen Sie Ihren Blick für gefälschte Edelmarkenuhren! - Replika leicht erkanntSollte die von Ihnen favorisierte Marke nicht unter den hier im Detail behandelten aufzufinden sein, so können die nachstehenden Informationen dennoch sehr nützlich für Sie sein. Denn die Fälschungsindustrie verfolgt auch bei der Nachahmung hier nicht aufgeführter Luxusmarken ähnliche Strategien und Maßnahmen, den unbedarften Laien von der Authentizität der hergestellten Uhren zu überzeugen. Um der Markenpiraterie nicht aufzusitzen, werden Ihnen die folgenden Hinweise unabhängig davon, ob Ihre in besonderen Augenschein genommene Marke hier besprochen wird oder nicht, dabei behilflich sein, Ihren Blick zu schärfen und für die Unterscheidung von Originalen und Nachbildungen zu sensibilisieren. Sie werden erfahren, worauf es grundsätzlich zu achten gilt, ehe Sie sich für den Kauf einer Luxusuhr jedweder Marke entscheiden. Ziehen Sie immer auch einen originalen Uhren-Katalog der jeweiligen Marke zurate, um sich ein authentisches Bild von dem konkret favorisierten Modell zu machen. 6. Welche Luxusuhrenmarken werden gefälscht?Neben den traditionellen Klassikern und bislang wohl meist gefälschten Uhrenmarken wie Rolex, Breitling, Cartier oder Omega werden inzwischen auch weniger renommierte, aber nichtsdestotrotz luxuriöse und also prestigeträchtige Markenuhren imitiert und als vermeintliches Original auf dem öffentlich zugänglichen Uhrenmarkt verkauft. Darunter auch: Audemars Piguet, Glashütte Original, Jaeger LeCoultre, Bulgari, Breguet, A. Lange und Söhne, Ullyse Nardin, Franck Muller, Vacheron Constantin, ChronoSwiss, Chopard, International Watch Company (IWC), Hublot, Corum, Ebel, Patek Philippe, Piaget, Tag Heuer. 6.1. Fälschungen der Marke RolexDie schweizerische Uhrenmanufaktur Rolex gehört aufgrund ihrer starken Marktposition und ihres prestigeträchtigen Namens zu den meist kopierten Uhrenmarken weltweit. Wer erwägt, eine hochwertige Luxusuhr der Marke Rolex zu erwerben und dabei nicht Opfer der Produktpiraterie werden möchte, sollte also dringend die nachstehenden Hinweise und Ratschläge beachten. Die noblen Marken der Uhrenindustrie sagen mit Hilfe von technologisch immer geschickteren und bis ins Detail ausgearbeiteten Methoden der Fälschungsindustrie den Kampf an. Besonders auf der Internet-Auktionsplattform Ebay gibt es eine Fülle unseriöser Luxusuhren-Anbieter, vor denen es sich zu schützen gilt. Um Originale von Replika sicher unterscheiden zu können, werden Sie in diesem Ratgeber auf alle charakteristischen Merkmale der Rolex-Kollektion aufmerksam gemacht. Nehmen Sie sich, so sie in eine echte und also hochwertige Rolex-Uhr investieren möchten, die Zeit, gesicherte Informationen einzuholen, um sich vor scheinbaren Schnäppchen oder Fehlkäufen zu schützen. 6.1.1. Unterscheidung zwischen originalen und gefälschten Rolex-UhrenGlasboden: Mit Ausnahme von zwei antiken Modellen aus den Dreißiger Jahren, denen ein transparenter Boden zu eigen ist, haben originale Rolex-Uhren grundsätzlich keinen Glasboden. Die genannten Ausnahmen waren aber nie Verkaufs-, sondern immer nur Ausstellungsmodelle. Gravuren auf dem Gehäusedeckel: Rolex-Uhren tragen auf der Rückseite des Uhrengehäuses niemals eine Eingravierung; der Deckel verfügt in jedem Fall über eine glatte ebenmäßige Oberfläche und zeichnet sich durch keinerlei Prägungen oder Stanzungen aus. Sollten sich Embleme oder ähnliches auf dem Deckel befinden, ist von einer Fälschung auszugehen. Einzige Ausnahmen: – Damenuhren der frühen Neunziger Jahre: „Original Rolex Design“ - kreisförmige Gravur – Sea Dweller: „Rolex Oyster Original Gas Escape Valve“ - kreisförmige Gravur entlang des Randes – Limitierte, sogenannte Nummern-Rolex: Quarzmodell – Eingravierung auf der linken Seite des Gehäuses Der Gehäusedeckel einer plagiatierten Uhr ist zudem meist dicker und von ungraziöser Gestalt, die Verarbeitung zwischen Gehäuse und Armband lax und fehlerhaft, sodass bereits die äußere Erscheinung den Eindruck eines hochwertigen Kunstwerkes trübt. Hologramm-Siegel: Originale Rolex-Uhren werden vor dem Verlassen der Produktionshallen mit einem grünen runden Aufkleber versehen, der auf der Rückseite des Uhrgehäuses angebracht wird. Hierbei handelt es sich um ein Hologramm, in das die Buchstaben R, O, L, E, X senkrecht und horizontal mittels Laserlicht eingearbeitet werden. In der Mitte dieses Aufklebers ist die Rolex- Krone platziert, darunter die Referenznummer der Uhr in schwarzen Lettern abgedruckt ist. Bei Modellen, die vor dem Jahr 2002 hergestellt worden sind, ist die Rolex-Krone noch nicht Bestandteil des Hologramms; die Referenznummer war in goldener, statt in schwarzer Farbe abgedruckt Der Drei-D-Effekt, mit das Hologramm versehen ist, bewirkt, dass das sich das darunter liegende Muster aus verschiedenen Perspektiven heraus betrachtet, verändert bzw. bewegt. Zweck einer solchen anspruchsvollen und ausgeklügelten Kennzeichnung ist es, den Käufer von der Originalität seiner Ware zu überzeugen. Zwar ist die Fälschungsindustrie bemüht, ähnliche authentisch aussehende Hologramm-Siegel zu entwerfen, doch sind diese zumeist nicht gelungen: Oft sind Replika nur mit zweidimensionalen oder silbrig glänzenden Aufklebern versehen. Hierbei handelt es sich lediglich um vorgetäuschte Hologramme. Da sich beim Tragen der Uhr mit dem Hologramm die in schwarz abgedruckte Referenznummer binnen kurzer Zeit abreibt, kann bei einem völlig intakten Hologramm-Siegel von der Ungetragenheit der Uhr ausgegangen werden. Sobald der Aufkleber abgezogen wird, wird das Hologramm zerstört; der Aufkleber verliert darüber hinaus auch seine Haftkraft. Lupe zur Vergrößerung der Datumsanzeige: Mit Ausnahme des Modells „Sea Dweller“ sind alle Rolex-Uhren mit einer auf dem Saphirglas befindlichen Lupe zur Vergrößerung der Datumsanzeige ausgestattet, deren außerordentliche Qualität in aller Regel ausschließlich den wahren Rolex-Uhren zu eigen ist. Zweck dieses Glaselements ist die vergrößerte Anzeige der kleinen Datumsziffern; der Vergrößerungsfaktor liegt bei exakt 2,5. Fälschungen können mit Vergrößerungen dieses beachtlichen Ausmaßen nicht mithalten; hier wird ein Faktor von maximal 1,5 erreicht, der auf die für diesen Zweck unzureichende Beschaffenheit des Glaskristalls zurückzuführen ist. Die Ziffern müssen den gesamten Bereich der Datumsanzeige ausfüllen! Doch ist auch hier besondere Aufmerksamkeit vonnöten: Fälscher bedienen sich oft eines einfachen Tricks, indem sie die Datumsziffern in der entsprechenden Größe drucken, die es bedarf, um die Anzeige gänzlich auszufüllen. Bei Unsicherheiten sollten Sie hier einen geschulten Fachmann zu Rate ziehen. Minutenzeiger: Selbst die Minutenzeiger bedürfen einer gründlichen Observation. So ist der Minutenzeiger der „Yacht Master“ deutlich dicker, als der anderer Rolex-Sportmodelle. Die Fälscherindustrie verfährt hier häufig nach dem Motto „Wir nehmen, was das Ersatzteillager hergibt“ und baut also einen herkömmlichen Minutenzeiger ein, die sich äußerlich nicht von den Zeigern anderer Sportmodelle unterscheidet. Doch nicht nur die „Yacht Master“, sondern auch die namhafte „Daytona“ zeichnet sich durch eine Besonderheit aus, die den Minutenzeiger betrifft: Der Minutenzeiger der originalen Rolex „Daytona“ ist extralang, sodass er bis in die Fünf-Minuten- Indizes hinein-, ja sogar an die kleinen Minutenindizes heranreicht. Da die Fälscher, wie bereits erwähnt, in dieser Sache ungenau arbeiten und die Zeiger mehr oder weniger willkürlich ausgewählt werden, fällt die Unterscheidung zwischen Original und Nachahmung verhältnismäßig einfach. Fälscher verwenden häufig sichtbar kürzere und eckige Zeiger. Die neuen Modelle der „Daytona“ haben statt der bislang eckigen nun leicht abgerundete Zeiger. Ziffernblatt: Zur Feststellung der Echtheit einer Rolex ist die Qualität der Ziffernblattbedruckung ein geeigneter und zuverlässiger Parameter. Eine originale Rolex-Uhr zeichnet sich durch ein exaktes sauberes Ziffernblatt aus, das frei von unscharfen Konturen oder Vertiefungen ist. Die Stundenmarkierung ist durch hohe Präzision und Akkuratesse gekennzeichnet. Das Ziffernblatt vor allem billiger plagiatierter Uhren macht hingegen bei genauerer Betrachtung häufig den Anschein eines zusammengestückelten Flickwerks, da oftmals gebrauchte originale Ziffernblätter auf diversen Online-Auktionsplattformen ab zweihundert Euro aufwärts von Fälschern ersteigert und anschließend „verbastelt“ werden. So erklären sich auch die unterschiedlichen Schriftarten auf gefälschten Ziffernblättern. Armband: Das Armband der Fälschung besteht in der Regel aus einem Material, das dem Wert eines originalen Armbands keineswegs gleichkommt, so etwa aus billigem und mit einer minderwertigen Nickel-Legierung überzogenem Stahl. So erklärt sich auch das abweichende Gewicht eines originalen Armbands von dem einer Fälschung; erstere sind deutlich größer und schwerer. Die Abstände zwischen Armband und Schließe sind bei Nachahmungen oft ungleichmäßig. Die Bandglieder werden nicht geschraubt, sondern gestiftet. Auch verfolgt die Fälschungsindustrie andere Befestigungsmethoden des Armbands im Gehäuse. So werden Armbänder von nachgeahmten Rolex-Uhren häufig nicht im Gehäuse eingearbeitet, sondern aufliegend montiert. Die klassischen Gravuren an der Schließe sind bei Fälschungen oft nicht vorhanden; in der Regel gelingt den Fälschern nicht die filigrane Gestaltung des Rolex-Logos auf der Schließe. Uhrwerk: Spätestens bei genauerer Untersuchung des Uhrwerkes lässt sich die Spreu vom Weizen auf eindeutige Weise trennen. Da das Einsetzen von traditionellen Uhrwerken zu kostenintensiv ist und hoch qualifizierter Spezialisten bedarf, bedient sich die Fälschungsindustrie – wie oben bereits erwähnt – vornehmlich einfacher Quarzwerke. In höherwertigen Nachahmungen finden sich allerdings auch ganggenauere ETA-Werke. Zu den gängigen ETA-Werken zählen die folgenden: ETA 2893-A2 Rolex GMT-Master II 16710, Rolex Explorer II ETA 2834-2 Rolex Day-Date ETA 2836-2 Rolex Submariner 16610, Rolex DateJust, Rolex Sea-Dweller 16 Valj. 7750 Rolex Daytona-Reihe Darüber hinaus bediente man sich in jüngerer Zeit auch Uhrwerke wie Poljot 3133, Lemania 861 und Unitas 6497, die jedoch die Preisklasse von fünfzig Euro nicht übersteigen. Den hohen Anforderungen der Topmarken werden auch diese Uhrwerke bei Weitem nicht gerecht. Einen ersten sicheren Hinweis auf das Uhrwerk gibt nicht erst das Öffnen des Gehäuses, sondern bereits die Bewegung des Sekundenzeigers: Der Sekundenzeiger aller Quarz-Uhren bewegt sich schrittweise pro Sekunde. Sekundenzeiger mechanischer Werke werden hingegen fließender und also kontinuierlicher bewegt. Dichtungsring am Tubus: Beim Herausziehen der Krone ist, so es sich um ein plagiatiertes Produkt handelt, der Dichtungsring am Tubus nicht optimal verarbeitet, nicht mittig fixiert oder aber bei billigen Nachahmungen aus dem asiatischen Raum gar nicht erst vorhanden. Serien- und Referenznummern: Jede echte Rolex ist mit einer speziellen Identifikationsnummer (Seriennummer) versehen. Diese befindet sich in Form einer sublimen Gravur, die sich durch äußerst feine, akkurate Linien auszeichnet, an der Gehäuseseite zwischen den Bandanstößen auf sechs Uhr. Darüber hinaus verfügt eine echte Rolex über eine Referenznummer, die sich ebenfalls am Gehäuse eingraviert findet, und zwar unter den Bandanstößen auf zwölf Uhr. Die Unterscheidung zwischen Original und Fälschung ist auch hier recht einfach. Die Gravuren der Replikate sind meist von plumper ungeschickter Gestalt. Zwischen den einzelnen Ziffern besteht bei den Originalen ein gleichmäßiger Abstand; bei Fälschungen stehen die stümperhaften und dumpfen Ziffern oft eng und in ungleichmäßigen Abständen beieinander. Zudem verwenden Fälscher häufig ähnliche oder gar gleiche Seriennummern wie etwa R863698. Sollten Sie diese Nummer auf einer vermeintlichen Rolex-Uhr finden, können Sie mit angrenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um ein Plagiat handelt. Rolex-Uhren, die nach 2005 hergestellt wurden, tragen die Seriennummer auf dem Ziffernblatt entlang des Kreises bei sechs Uhr. 6.1.2. Häufig gefälschte Modelle der Marke Rolex im Überblick– Rolex Submariner Date – Rolex Daytona – Rolex Yacht-Master – Rolex Explorer II und GMT-Master II – Rolex Day Date – Rolex Sea-Dweller – Rolex Date-Just Trotz erschreckend guter Annäherungen an das Original sollte Ihnen mit den oben stehenden Erkennungsmerkmalen eine sichere Bestimmung von originalen und gefälschten Rolex-Uhren problemlos gelingen. Neben der Marke Rolex, die – wie oben erwähnt – zu dein weltweit meist kopierten Uhren gehören, werden auch eine Reihe von anderen Edelmarken überaus gern und häufig nachgeahmt. Im Folgenden werden Sie auf Fälschungsmerkmale von NOMOS-Uhren verwiesen. 6.2. Fälschungen der Marke BreitlingNahezu ausschließlich alle Nachahmungen der Edelmarke Breitling werden aufgrund geringer Lohnkosten in ostasiatischen Ländern wie China, Thailand oder Taiwan produziert. Gefälscht wird dort bevorzugt das Modell „Breitling Colt Quarz“, da es aufgrund seines unkomplizierten Innenlebens ohne große Probleme imitiert werden kann. Zwar schreckt die Fälschungsindustrie nicht davor zurück, auch diffizil verarbeitete Modelle wie die „Breitling B1“, „Emergency“ oder „Aerospace“ nachzubilden, doch gelingt dies allenfalls äußerlich; das komplexe Innenleben dieser Uhren authentisch nachzukonstruieren ist den Kopierern nach wie vor eine unüberwindbare Hürde. Breitling hat darüber hinaus ein Super Quarz entwickelt, das all seine Funktion wie etwa die des Chronographen, des Weckers, der zweiten und dritten Zeitzone und des ewigen Kalenders mit dem zentralen Zeigerspiel synchronisiert und ausschließlich über die Krone bedient wird. Hierbei handelt es sich um eine alleinig der Marke Breitling vorbehaltene Technologie, die sich durch zehn Mal höhere Präzision als jene eines Standardquarzes auszeichnet und also unmöglich gefälscht werden. Lassen Sie sich von den äußerlich authentisch aussehenden Imitationen nicht blenden. Entscheidend ist hier vor allem das Innenleben. 6.2.1. Unterscheidung zwischen originalen und gefälschten Breitling-UhrenUhrwerk: Während Breitling ausschließlich von der offiziellen schweizerischen Chronometerkontrolle COSC zertifizierte Uhrwerke anbietet, werden bei plagiatierten Produkten zwei unabhängig von einander arbeitende Quarzwerke in einem Gehäuse verbaut, die im Gegensatz zum originalen Breitling-Uhrwerk nicht synchron zusammenlaufen. Anzeige: Zudem zeichnen sich Breitling-Uhrwerke durch eine weitaus höhere Funktionalität gegenüber dem Imitationen aus: Während Nachahmungen lediglich die Standardfunktionen Stunden-, Minuten- und Zentralsekundenanzeige, Alarm und Datum erfüllen, werden bei Originalen unter anderem auch der Wochentag und die zweite Zeitzone angezeigt. Das Modell „Emergency“ ist darüber hinaus mit einem Mikrosender ausgestattet, der auf der Flugnotruffrequenz 121,5 Alarm sendet; so können bei Flugzeugabstürzen oder Notlandungen anhand eines Signals in Not geratene Menschen geortet werden. Fälschungen sind damit nicht ausgerüstet. Die authentische „Emergency“ besitzt zudem zwei digitale und eine Analoganzeige; des Weiteren verfügt sie sowohl über die 24-Stunden-Anzeige als auch über die Funktion des Countdowns und des Weckers. Das Original besitzt entgegen vieler Fälschungen kein Zentralsekundenanzeiger. Das auf dem Ziffernblatt befindliche Breitling-Zeichen ist bei Fälschungen in zumeist falscher Farbe und/ oder Größe abgedruckt. Gehäuse: Während das Gehäuse des Originals aus Titan und das Uhrglas aus widerstandsfähigem Saphirglas besteht, zeichnet sich die Fälschung zumeist durch weitaus weniger hochwertiges Material wie Stahl in Titanoptik und Mineralglas aus. Die Lünette der echten Breitling-Uhr ist beidseitig, die der Fälschung nur einseitig drehbar. Gefälschte „Emergency“-Uhren erkennt man zudem durch das fehlende Breitling-Logo auf der Lünette. Fälschungen genügen darüber hinaus meist nicht dem an das Original gerichtete Anspruch der Wasserdichte. Gewicht: Wegen des unedlen Materials, dessen sich Kopisten bedienen, stellt das Gewicht der Uhr einen guten Indikator zur Unterscheidung von echter und gefälschter Uhr da: Titan ist ausgesprochen leicht und hart, während Metall merklich schwerer und plumper ist. 6.2.2. Häufig gefälschte Modelle von Breitling-Uhren im Überblick– Breitling Navitimer – Breitling Airwolf – Breitling Colt Quarz – Breitling Emergency – Breitling B1 – Breitling Aerospace 6.3. Fälschungen der Marke NOMOS GlashütteZwar tauchen Nachahmung der Marke NOMOS Glashütte vergleichsweise selten auf, doch lassen sich Fälschungen zum Beispiel des Modells „Tangente“ gelegentlich auf diversen Online- Versteigerungsplattformen ausfindig machen. Achten Sie, um den schwarzen Scharfen nicht anheim zu fallen, auf folgende den Originalen vorbehaltenen Eigenschaften. 6.3.1. Unterscheidung zwischen originalen und gefälschten NOMOS-UhrenSekundenkreis und Sekundenzeiger: Während der Sekundenkreis im Ziffernblatt einer originalen NOMOS-Uhr aufwendig eingearbeitet ist, findet sich dieser bei nachgeahmten Produkten lediglich auf dem Ziffernblatt aufgedruckt. Der Sekundenzeiger eines Originals ist schlank und filigran; der einer Fälschung zeichnet sich durch eine runde Verdickung am unteren Ende aus. Auch lässt der NOMOS-Schriftzug eindeutige Schlüsse auf gefälschte Produkte zu, denn: Der Schriftzug einer Fälschung ist dicker als der des Originals und statt „NOMOS Glashütte“ steht bei Fälschungen „NOMOS Glashütte-SA“ in der mittigen oberen Hälfte des Ziffernblattes. Zudem sind sowohl Stunden- und Minuten-, als auch Sekundenzeiger einer Kopie deutlich kürzer als des authentischen Modells. Bei echten NOMOS-Uhren reicht der Minutenzeiger in weit in die Minutenindizes hinein; bei Fälschungen ist dies nicht einmal annähernd der Fall. Zudem scheinen die Minuten- und Stundenzeiger bei Kopien des Modells NOMOS Ludwig mit Leuchtmasse ausgestattet zu sein; authentische Uhren haben von Leuchtzeigern bislang keinen Gebrauch gemacht. Krone: Die Krone des Plagiats ist wesentlich kürzer als die des Originals und verschlankt sich, anders als beim originalen Design am Ende. Ziffernblatt: Hinsichtlich der Gestaltung des Ziffernblatts gibt es ein augenfälliges Merkmal, nach dem Fälschungen eindeutig von Originalen unterschieden werden können. Kopisten verwenden in Ermangelung entsprechenden Materials häufig schwarze Ziffernblätter; diese hat es bei echten NOMOS-Uhren bislang nur bei einem Modell, und zwar bei der „Ludwig Luxuria“, gegeben. Aber auch dieses Modell grenzt sich durch einen orangefarbenen Rand des Ziffernblattes von billigen Nachahmungen ab. Ein weißes Ziffernblatt ist aber dennoch keine Garantie für die Echtheit der Uhr! Insgesamt lässt sich das Design des Ziffernblattes eine Kopie gegenüber dem Original als mangelhaft deklarieren; das Wort „Germany“ unterhalb der sechs fehlt bei Fälschungen. Wenn auf dem Ziffernblatt römische Zeichen aufgedruckt sind, auf dem Gehäuse aber der Aufdruck „Tangente“ zu lesen ist, kann von einer Fälschung ausgegangen werden. Denn: Römische Ziffern sind nicht charakteristisch für das Modell „Tangente“, sondern für die „Ludwig“. Uhrwerk: Bei Handaufzugswerken der Marke NOMOS ist in jedem Fall das Sperr- und Kronrad mit dem Sonnenschliff sichtbar; statt mechanischen Uhrwerken werden – wie bei den meisten anderen plagiatierten Produkten – automatische Uhrwerke, bei denen mitunter der Aufzugsrotor entfernt wird, verbaut. Armband: Das Armband einer authentischen NOMOS-Uhr trägt den Schriftzug „NOMOS Glashütte“, statt nur „NOMOS“ und „Shell Cordovan Handmade“, statt „Genuine Lether“. Das auf der Schließe befindliche NOMOS-Logo ist bei Originalen geprägt, bei Fälschungen gelasert. 6.3.2. Häufig gefälschte Modelle von NOMOS-Uhren im Überblick– NOMOS Tangente Sport – NOMOS Ludwig – NOMOS Tangente Wempe with White Dial Limited Edition 6.4. Fälschungen der Marke OmegaAuch Luxusuhren der Marke Omega sind vor Anhängern der Produktpiraterie nicht gefeit. Es existiert eine erschreckend hohe Menge an hochwertigen Nachahmungen, deren Unterscheidung vom Original eines geschulten Auges bedarf. Einige dieser Kopien, wenn auch nicht alle, zeichnen sich durch mitunter qualitativ hochwertige Uhrwerke, Gehäuse und präzisen Ziffernblättern aus. Die nachstehenden Hinweise werden Ihnen helfen, Ihren Blick für die kleinen, aber feinen Unterschiede zu schärfen und sensibilisieren. 6.4.1. Unterscheidung zwischen originalen und gefälschten Omega-UhrenZiffernblatt: Omega-Uhren zeichnen sich durch ein exzellent verarbeitetes Ziffernblatt aus, das nachzuahmen meist nur partiell oder aber in unzureichendem Maße gelingt. Eingefasste Indizes, die mit Leuchtmasse ausgestattet sind, liefern zumeist den Beweis, dass es sich um eine gefälschte Uhr handelt. Auch sind die Zeiger – wie bei den bereits genannten Fälschungen anderer Marken – bei Omega-Nachahmungen in aller Regel zu kurz. Neben dem Schriftzug Omega, dem Verweis auf das Modell – wie etwa „Seamaster“, „Geneve“ oder „DeVille“ – und dem Omega-Emblem ist bei einigen Originalen darüber hinaus der Hinweis auf das Uhrwerk – Automatik oder Quarz – gegeben. Finden sich aber zusätzlich Hinweise wie „Shockresistent“, „Antimagnetic“ oder „Incabloc“, ist eindeutig von einer Fälschung auszugehen; derartige Attribute kann der Käufer einer echten Omega-Uhr stillschweigend voraussetzen. Gehäusedeckel: Angaben über die Legierung von originalen Omega-Golduhren finden sich ausnahmslos auf der Innenseite des Gehäusedeckel eingraviert, niemals an der Außenseite. Krone: Ein guter und zuverlässiger Indikator zur Distinktion gefälschter und echter Omega-Uhren ist das auf der Krone reliefartig herausgearbeitete Omega-Emblem. Fehlt dies, so ist eindeutig von einer Fälschung auszugehen. Uhrwerk: Omega-Uhrwerke sind ohne Ausnahme mit dem Markennamen in Form einer Gravierung entsprechend markiert. Fehlt diese Gravur, handelt es sich nicht um ein Original. Sollte der Verkäufer Ihnen eine Abbildung des Werkes vorenthalten, gibt das Anlass zu Zweifeln an seiner Seriosität. Lassen Sie sich das Uhrwerk in jedem Fall zeigen. Armband: Achten Sie auch auf die Qualität des Armbands. Ungeschulte Fälscher neigen hier teilweise immer noch zu stümperhaften Verarbeitungen von wenig hochwertigem Material. 6.4.2. Häufig gefälschte Modelle der Marke Omega im Überblick– Omega Seamaster – Omega Speedmaster – Omega Planet Ocean – Omega De Ville – Omega Constellation 6.5. Fälschungen der Marke CartierBesonders bevorzugt unter den Fälschern ist die Marke Cartier, da sich die Quarzwerke vor allem älterer Uhren verhältnismäßig leicht kopieren lassen. Nachdem nun einige Nachahmungen von Edelmarken hinsichtlich ihrer Erkennungsmerkmale ausführlich behandelt wurden, lässt sich auch bei der Marke Cartier nur noch einmal rekapitulieren, worauf auch hier zu achten ist. 6.5.1. Unterscheidung zwischen originalen und gefälschten Cartier-UhrenZiffernblatt und Zeiger: Verschwommene, ungenau verarbeitete Ziffernblätter weisen immer auf Fälschungen hin; wahre Edelmarken sind stets auf sorgfältige und feinste Verarbeitung bedacht. Amateurhaft anmutende Erscheinungsbilder sind hier also in keinem Fall zu erwarten. Sollten Sie ein Automatikmodell bevorzugen, so vergewissern Sie sich, dass der Sekundenzeiger tatsächlich in kontinuierlich-fließender Bewegung ist und nicht etwa tickt. Bei Automatikversionen ist der Hinweis „Automatic“ auf dem Ziffernblatt aufgedruckt. Cartier-Uhren zeichnen sich zudem durch Zeiger aus blauem Stahl in Kombination mit zumeist weißen, seltener auch silbernen Ziffernblättern aus. Fälscher bedienen sich hier in den meisten Fällen einer hellblauen Emaille oder Legierung, die nicht exakt dem Farbton des Originals entspricht. Der Unterschied ist markant. Ziffernblätter, denen ein römisches Index zu eigen ist, verfügen ausnahmslos über einen Cartier-Schriftzug in den Zahlen „sieben“ oder „zehn“. Dieser lässt sich vermittels einer Lupe schnell und problemlos erkennen. Krone: Wahre Cartier-Uhren zeichnen sich durch einen in die Krone eingelassen facettierten Edelstein, in der Regel ein Saphir Cabochon, aus, welcher in einem satten Blau strahlt. Die Fälschungsindustrie hingegen bedient sich einfachen blauen Glases oder gar Kunststoffes, sodass die Unterscheidung nicht allzu schwer fällt. Gehäusedeckel: Der Gehäusedeckel sollte, so es sich um ein Original handelt, mit acht kleinen Schrauben versehen sein. Kopisten verkleben die Rückseite des Gehäuses lediglich. Ungeachtet des Materials verwenden Fälscher die immer gleichen Gravuren auf dem Gehäusedeckel, und zwar das Wort „Argent“, welches auf Originalen nur bei Modellen aus massivem Gold zu lesen ist. 6.5.2. Häufig gefälschte Modelle der Marke Cartier im Überblick– Cartier Santos – Cartier Roadster – Cartier Tank Francaise 7. Achtung bei vermeintlichen Schnäppchen – Preis als Indikator
Zuletzt sei gesagt: Es gibt keine Luxusuhren der Marke Rolex, Cartier, Breitling oder anderer
Edelmarken, die etwa für 100 Euro zu erwerben sind. Sie sollten sich vor dem Kauf Ihrer
favorisierten Uhr über den realen Marktwert informieren. Da kaum jemand seine Uhr weit unter
ihrem eigentlichen Wert anzubieten gewillt ist, sollten Sie vermeintlichen Schnäppchen mit
Argwohn und Distanz begegnen. In weit über neunzig Prozent aller sogenannten „Schnäppchen“
handelt es sich um Scheinangebote oder aber um den Versuch, eine gestohlene Uhr zu verkaufen.
Nehmen Sie sich also die oben stehenden Sicherheitshinweise zu Herzen, um nicht selbst Opfer der
Produktpiraterie zu werden und dadurch die kriminelle Schattenwirtschaft der Uhrenfälscher zu
unterstützen.
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